Der hiesige Musikverein wurde im Jahre 1885 aus der Taufe gehoben. Gründer und erster Präsident war Apotheker Freiherr Philipp von Cloedt. Der Verein zählte damals 24 Mitglieder. Erster Dirigent war Lehrer Josef Hinterscheid. Dieser erste Schritt stellte jedoch zunächst die Mitglieder vor große finanzielle Opfer. Wie in anderen Gegenden, so herrschte auch hier überall Armut und Not, und die Anschaffung von Musikinstrumenten und Notenmaterial bereitete schon einige Schwierigkeiten, denn alles musste auf eigene Kosten angeschafft werden. In der ersten Zeit musste fast Übermenschliches geleistet werden, denn vielen fehlte außer der Begeisterung jede musikalische Kenntnis. Aber Mut, Zähigkeit und Ausdauer führten dazu, dass in allerkürzester Zeit der Verein bei den verschiedenen Anlässen großen Anklang bei der Bevölkerung fand. Nach Ableben des Dirigenten trat Paul Gross ein schweres Erbe an, galt es doch, dass bis dahin Erreichte zu wahren, ja sogar zu vervollkommnen. Und diese Aufgabe erfüllte er vorbildlich und meisterhaft bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Wochen danach wurde der hochgeschätzte Musiker und Dirigent zum Kriegsdienst einberufen, kam ins Feld und sollte, wie so viele andere, nach so vielen Strapazen seine geliebte Familie und Heimat nicht mehr wieder sehen.

Nach Kriegsende war es schwer, den Verein wieder auf die Beine zu bringen. In der Person des talentierten Organisten Nikolaus Houscheid erlebte der Verein dann wieder eine Blütezeit. In seiner ruhigen, besonnenen Art verstand er es meisterhaft, die gesteckten Ziele seines allzufrüh aus dem Leben gerissenen Vorgängers weiterzuführen, und Klippen und Unstimmigkeiten in den eigenen Reihen zu überbrücken.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brachte die Aktivität des Musikvereins „Burgecho“ Reuland-Lascheid wiederum zum Erliegen. Im Jahre 1942, unter der Stabführung von Lehrer Hubert Oly aus Bracht, wurden alle nicht paramilitärischen Vereinigungen auf höheren Befehl hin verboten. Die meisten Musiker mussten zwangsweise ihr lieb gewonnenes Instrument mit der Waffe tauschen. Und als das blutige und sinnlose Ringen um die Weltherrschaft wieder einmal zu Ende war, klafften zahlreiche Lücken in den Reihen unseres Musikvereins. Wieder stand der Verein, wie so manch hart getroffener Bürger, vor dem Nichts. Alles war zerstört oder verloren gegangen: die Fahne, die Musikinstrumente und das Notenmaterial. Nichts mehr fanden die Musiker vor, als sie sich im Jahre 1951 zu einer ersten Versammlung einfanden. In alter Treue und Kameradschaft wurde wieder aufgebaut, nicht zuletzt dank der tatkräftigen Unterstützung der vielen Ehrenmitglieder und der hiesigen Gemeindeverwaltung. Ein weiteres Problem, das es zu lösen galt, war das Ausfindigmachen eines neuen Dirigenten; ihn fand man in der Person des Herrn Franz Lorenz, der mit sehr viel Kompetenz, Verständnis und Umsicht den Verein führte, so dass nach einigen Jahren der Verein Beachtliches zu leisten vermochte. Im In-und Ausland war der Musikverein ein stets gern gesehener Gast. Jahr reihte sich an Jahr. Es gab, wie im Leben eines jeden Menschen, Höhen und Tiefen. Dirigenten wechselten einander ab. Und unvollständig wäre die Chronik, wenn wir ihre Bemühungen außer Acht ließen. In Dankbarkeit gedenken wir den Herren Michel Wiesemes aus St.Vith, Haas aus Malmedy und Leblanc aus Vielsalm, die weder Mühe noch Zeit gescheut haben, dem Verein dazu zu verhelfen, was er heute ist. Ende des Jahres 1966 übernahm Herr Josef Brantz die Präsidentschaft des Kgl. Musikvereins „Burgecho“ Reuland-Lascheid. Er blieb auch Präsident bis zu seinem allzu frühen Tode am 1. April 1977. Jahre 1972 übernahm, auf Wunsch aller Mitglieder, Gendarmeriekommandant Leo Hockertz aus Lascheid den Taktstock. Durch eisernen Willen, gepaart mit sehr viel Idealismus und musikalischem Talent und Können, hat er den Kgl. Musikverein auf beachtliche Höhen und zu den angesehendsten Blaskapellen unserer engeren Heimat gebracht. Unter Stabführung von Herrn Leo Hockertz wurde der Musikverein im Jahre 1975 Landesmeister in der dritten Division mit 86% der Punkte in Kelmis. 1976 wurde der Verein mit 80% der Punkte in die dritte Kategorie beim Födekam-Wettbewerb in Meyerode eingestuft. Einen Monat nach dem plötzlichen Ableben des Präsidenten Herrn Josef Brantz übernahm der damals 28jährige Willi Oestges, Nichtmitglied, aber Sympathisant des Musikvereins, die Präsidentschaft.

Bei der Generalversammlung am 27. November 1977 wurde der Plan zum Bau eines eigenen Probelokals gefasst. Zuerst hatte man in Erwägung gezogen, neue Uniformen anzuschaffen, aber der Bau eines Probelokales erwies sich als wichtiger und nützlicher. So schob sich die Anschaffung der neuen Uniform hinaus bis zum 23. März 1985, unserem diesjährigen Konzertabend im Saale Richter-Heinen, bei dem wir zum ersten Male in der Offentlichkeit damit auftraten. Im Urlaub 1978 wurde, unter Anleitung unseres Mitgliedes und zum Bauführer ernannten Toni Weidner aus Lascheid, mit dem Bau des Probelokales begonnen.

Im Oktober 1978 wurde unser Verein beim Födekam-Wettbewerb in Kelmis mit 91,5% der Punkte in die 2. Kategorie eingestuft.

Im Jahre 1993 gab Leo Hockertz den Dirigentenstab weiter an den talentierten und sympathischen Trompetisten Marc Colling, der den Verein 7 Jahre lang mit seinem musikalischen Wissen weiterführte. Nach seiner Amtszeit als Dirigent gestaltet sich die Suche nach einem Nachfolger schwieriger als erwartet galt es doch den hohen musikalischen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht zu werden. Nach intensiever Suche wurde man fündig und war stolz einen neuen Mann als Orchesterchef vorzustellen. Ab 1999 unterstand der Kgl. Musikverein Burgecho Reuland - Lascheid der musikalischen Leitung von Jörg Wette. Nach mehrjähriger Abstinez vom Einstufungswettbewerb des Födekamverbandes Ostbelgien entschloss man sich 2001 zur erneuten Teilnahme und erreichte in der 2. Kategorie prompt das beste Resultat mit 91.6% . Dieses Resultat zeugte von der aufstrebenden musikalischen Qualität des Vereines und spornt zu höheren Zielen an.

Als Jörg Wette den Verein nach dem Weihnachtskonzert 2007 wegen Wohnortswechsel verließ, befand man sich in einer schwierigen Situation, denn nur drei Monate später sollte das Jahreskonzert stattfinden, und nur wenige Konzertstücke waren schon zufriedenstellend einstudiert.  Aus dieser misslichen Lage half uns der damalige Dirigent des Musikvereins aus Oudler, Harald Mollers.  Innerhalb kürzester Zeit schaffte er es, das bis dahin Eingeprobte zu perfektionieren und dem Musikverein zu einem erfolgreichen Jahreskonzert 2008 zu verhelfen.

Dieser Übergangslösung folgte dann eine längere Suchphase nach einem neuen Orchesterleiter.  Nicht weniger als 6 Kandidaten konnten zu Testproben eingeladen werden.  In einer demokratischen Wahl durch alle Mitglieder ging dann letzlich der jüngste Bewerber als Sieger hervor.  Seit Mai 2008 wird der Verein vom aufstrebenden jungen Dirigenten Daniel Hilligsmann dirigiert.  Dieser befand sich damals noch in der Ausbildung im Fach Komposition und Dirigat.  Nichtsdestotrotz konnte er das Resultat des letzten Einstufungswettbewerbes noch einmal steigern und führte den Verein im November 2009 mit 85,6% in der 1. Kategorie.
Nachdem er den Verein musikalisch stetig weiterentwickelt hat, überzeugte er die Mitglieder eine Klasse höher in der Exzellenzklasse anzutreten.  Diese wurde im November 2013 mit den Werken The Bell of Hope (Hayato Hirose), Absalon (Bert Appermont) und The Golden Gryphon (Tom de Haes) als Klassenbester mit 86,7% bestanden.
Am Wochenende des 4. Novembers 2018 fand, wie immer im Vierjahresrhythmus, die nächste Einstufung statt.  Der Musikverein wurde mit 84,9% in der Kategorie der Exzellenzklasse bestätigt. Aufgeführt wurden die Werke Fanfare - The Benefaction from Sky and Earth (Sotoshi Yagisawa), The last Giant (Otto M. Schwarz) und  Der Magnetberg (Mario Bürki).

Wir wollen auch der vielen Getreuen vergangener Generationen gedenken, die, angeführt von hervorragenden, musikalischen Talenten, ungeachtet aller zeitbedingten Schwierigkeiten, sich der Musik im Dienste der Allgemeinheit verschrieben hatten. Ihre Opfer und Mühen, die sie in selbstloser Hingabe auf sich nahmen, können nicht genug gewürdigt werden. Dank und Anerkennung gilt auch den „Heutigen“, vornehmlich aber jenen Männern, die nach einem schrecklichen Krieg den Mut zu einem neuen Anfang fanden.

Möge der KgL Musikverein „Burgecho“ Reuland-Lascheid sich auch in Zukunft seiner stolzen Tradition bewußt bleiben und sich weiterhin segensreich entfalten, laut dem Motto unseres verstorbenen Schriftführers Joseph Blockhausen, der anlässlich seines Rücktritts am 31.12.1986 ins Protokollbuch schrieb:

"Ich bitte nun Euch, liebe Musikfreunde, bleibt wie vorher diesem Verein treu, damit er bleibt, was er heute ist: Ein schöner, einiger großer und angesehener Verein."